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Montag, 24. Oktober 2016
Fes - Ville Nouvelle und Gerberei (11.10.2016)
dieen85, 21:07h
Bislang hatten wir nur den historischen Teil der Stadt gesehen, es gibt aber auch noch einen Neuen, Ville Nouvelle. Auch wenn dieser so heißt, ganz so neue ist er auch nicht mehr. Er wurde auch schon um 1900 angelegt. Zu dieser Zeit eben neu!
Es gibt zwei große hauptstraßen, auf denen sich das meiste Leben abspielt, gesäumt von Läden, Cafés, Restaurants, vielen Menschen und Verkehr. Etwas versteckt ist die kleine Markthalle - ganz putzig und mit ganz eigenem Charme, frei von Touristen und die Leute freuten sich, dass wir vorbeischauen. Ganz nach meinem Geschmack gab es auch einen großen tollen Gewürzstand. Wie das duftet!!! Im Hintergrund konnte ich nicht alles erkennen, dachte aber Süßholzwurzel zu sehen. (Besser als jeder Kaugummi zum kauen ;-) ) Ich versuchte nachzufragen, der Verkäufer spricht kein Englisch und auch nur sehr schlecht französisch - ungefähr so wie ich . Ich versuchte es mit zeigen, erklären, Wörterbuch,...wir kamen nicht so richtig weiter. Er holte noch seinen Standnachbarn hinzu und wir versuchten es mit ihm - ohne Erfolg.
Daraufhin brachte er mir allerhand, das so ähnlich aussah und ließ mich alles testen - viele neue und interessante Geschmacksrichtungen. Eins davon war Zimt in seiner ursprünglichen Form, wie ein Stück Rinde, sehr würzig und ziemlich scharf. Ich verliebte mich darin und nahm eine ganze Tüte voll mit.
Ein sehr schöner uns neu gestalteter Teil im Ville Nouvell ist eine große Allee, die zum flanieren einlädt.
Zwischen den neuen (und nicht so schönen Gebäuden) ist ein sehr viel älteres Minarett zu erkennen.
Der Nachmittag hielt etwas ganz besonderes für uns bereit. Das Lederviertel mit den Gerbereien. Auf dem Weg dorthin, fast versteckt versteckt zwischen ein paar engen Gassen wurden wir auch schon angesprochen, ob wir die größte und bekannteste Gerberei sehen wollen. Wir wurden zum angeschlossenen Laden geführt, bekamen eine handvoll Minzblätter überreicht, an denen wir immer wieder riechen konnten um den Gestank zu übertünchen. Es kommt wohl öfters vor, dass dort jemand umkippt.
Von der Terrasse aus hatten wir auch den berühmten Blick auf die Färbereibottiche, dem Motiv in jedem Reiseführer und auf jeder Postkarte (sofern noch welche zu finden sind, wir haben kaum eine gesehen)
Wir unterhielten uns mit den Leuten vor Ort, stellten viele Fragen und waren sehr neugierig. Darauf wurden wir eingeladen mit in das Innere der Gerberei zu kommen, jeden Winkel kennen zu lernen, zwischen den Bottichen usw. hindurch zugehen.
Es gibt keine befestigten Wege nur die Stege zwischen den Bottichen. Unser Guode führe uns überall herum. Patricia etwas unsicher und nicht ganz trittsicher nahm er an die Hand, sodass wir sicher hindurch kamen. Ich hatte auch nicht gerade das verlangen in eines der Becken zu fallen. Vor allem nicht in das Becken mit dem Taubenkot. Das ist die zweite Station nach dem Waschen um die Tierhäute weich zu machen. Durch den hohen Amoniakanteil im Taubenkot eignet der sich besonders gut - hiervon kommt der typische Ledergeruch.
Alles hier ist Handarbeit bzw. Beinarbeit (siehe Foto) und die nicht zu leicht.
Die einzige Maschine die benutzt wird is eine große Waschtrommel mit einem Durchmesser von ca. 3m in dem die Tierhäute nach dem Waschen geschleudert werden. Aber auch dort gibt es einzelne Gerber, die das noch von Hand machen.
Die Gerberei ist nicht als eine Große Firma zu verstehen. Es ist vielmehr eine Co-Working Cooperation - so wie es gerade der Trend ist seinen Arbeitsplatz als Freelancer oder Selbstständiger zu gestalten - nur mit jahrhundertalter Tradition.
Am Schluss bestaunten wir noch die handgearbeiteten Taschen. Naja es ist nicht beim Bestaunen geblieben und für mich gab es eine neue Handtasche. Patricia übte sich mächtig im Feilschen und es schien uns ein guter Deal zu sein. Das wurde uns auch später von anderen bestätigt und auch im Vergleich zu anderen Preisen.
Leider gab es am übernächsten Tag in Chefchaouen eine böse Überraschung. Dort fanden wir die gleichen Produkte zur Hälfte des Preises....Wir versuchten noch herauszufinden warum das so ist. Zum einen kamen die Sachen dort aus Marrakesch und angeblich sind sie schlechter in der Qualität. Andere sagten, sie stammen nicht aus 100%iger Handarbeit und wurden in verschiedenen Arbeitsschritten auch chemisch behandelt, was in Fes nicht der Fall ist.
Wir beschlossen die letztere Variante zu glauben, ganz einfach auch um uns nicht zu ärgern vielleicht doch über den Tisch gezogen geworden zu sein.
Es gibt zwei große hauptstraßen, auf denen sich das meiste Leben abspielt, gesäumt von Läden, Cafés, Restaurants, vielen Menschen und Verkehr. Etwas versteckt ist die kleine Markthalle - ganz putzig und mit ganz eigenem Charme, frei von Touristen und die Leute freuten sich, dass wir vorbeischauen. Ganz nach meinem Geschmack gab es auch einen großen tollen Gewürzstand. Wie das duftet!!! Im Hintergrund konnte ich nicht alles erkennen, dachte aber Süßholzwurzel zu sehen. (Besser als jeder Kaugummi zum kauen ;-) ) Ich versuchte nachzufragen, der Verkäufer spricht kein Englisch und auch nur sehr schlecht französisch - ungefähr so wie ich . Ich versuchte es mit zeigen, erklären, Wörterbuch,...wir kamen nicht so richtig weiter. Er holte noch seinen Standnachbarn hinzu und wir versuchten es mit ihm - ohne Erfolg.
Daraufhin brachte er mir allerhand, das so ähnlich aussah und ließ mich alles testen - viele neue und interessante Geschmacksrichtungen. Eins davon war Zimt in seiner ursprünglichen Form, wie ein Stück Rinde, sehr würzig und ziemlich scharf. Ich verliebte mich darin und nahm eine ganze Tüte voll mit.
Ein sehr schöner uns neu gestalteter Teil im Ville Nouvell ist eine große Allee, die zum flanieren einlädt.
Zwischen den neuen (und nicht so schönen Gebäuden) ist ein sehr viel älteres Minarett zu erkennen.
Der Nachmittag hielt etwas ganz besonderes für uns bereit. Das Lederviertel mit den Gerbereien. Auf dem Weg dorthin, fast versteckt versteckt zwischen ein paar engen Gassen wurden wir auch schon angesprochen, ob wir die größte und bekannteste Gerberei sehen wollen. Wir wurden zum angeschlossenen Laden geführt, bekamen eine handvoll Minzblätter überreicht, an denen wir immer wieder riechen konnten um den Gestank zu übertünchen. Es kommt wohl öfters vor, dass dort jemand umkippt.
Von der Terrasse aus hatten wir auch den berühmten Blick auf die Färbereibottiche, dem Motiv in jedem Reiseführer und auf jeder Postkarte (sofern noch welche zu finden sind, wir haben kaum eine gesehen)
Wir unterhielten uns mit den Leuten vor Ort, stellten viele Fragen und waren sehr neugierig. Darauf wurden wir eingeladen mit in das Innere der Gerberei zu kommen, jeden Winkel kennen zu lernen, zwischen den Bottichen usw. hindurch zugehen.
Es gibt keine befestigten Wege nur die Stege zwischen den Bottichen. Unser Guode führe uns überall herum. Patricia etwas unsicher und nicht ganz trittsicher nahm er an die Hand, sodass wir sicher hindurch kamen. Ich hatte auch nicht gerade das verlangen in eines der Becken zu fallen. Vor allem nicht in das Becken mit dem Taubenkot. Das ist die zweite Station nach dem Waschen um die Tierhäute weich zu machen. Durch den hohen Amoniakanteil im Taubenkot eignet der sich besonders gut - hiervon kommt der typische Ledergeruch.
Alles hier ist Handarbeit bzw. Beinarbeit (siehe Foto) und die nicht zu leicht.
Die einzige Maschine die benutzt wird is eine große Waschtrommel mit einem Durchmesser von ca. 3m in dem die Tierhäute nach dem Waschen geschleudert werden. Aber auch dort gibt es einzelne Gerber, die das noch von Hand machen.
Die Gerberei ist nicht als eine Große Firma zu verstehen. Es ist vielmehr eine Co-Working Cooperation - so wie es gerade der Trend ist seinen Arbeitsplatz als Freelancer oder Selbstständiger zu gestalten - nur mit jahrhundertalter Tradition.
Am Schluss bestaunten wir noch die handgearbeiteten Taschen. Naja es ist nicht beim Bestaunen geblieben und für mich gab es eine neue Handtasche. Patricia übte sich mächtig im Feilschen und es schien uns ein guter Deal zu sein. Das wurde uns auch später von anderen bestätigt und auch im Vergleich zu anderen Preisen.
Leider gab es am übernächsten Tag in Chefchaouen eine böse Überraschung. Dort fanden wir die gleichen Produkte zur Hälfte des Preises....Wir versuchten noch herauszufinden warum das so ist. Zum einen kamen die Sachen dort aus Marrakesch und angeblich sind sie schlechter in der Qualität. Andere sagten, sie stammen nicht aus 100%iger Handarbeit und wurden in verschiedenen Arbeitsschritten auch chemisch behandelt, was in Fes nicht der Fall ist.
Wir beschlossen die letztere Variante zu glauben, ganz einfach auch um uns nicht zu ärgern vielleicht doch über den Tisch gezogen geworden zu sein.
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