Freitag, 8. Januar 2016
New Year and things are changing
Nach dem Familienreichen Weihnachten, war das Silvester bei einem Freund in Girona eine willkommene Abwechslung. Leckere katalonische Spezialitäten, leider konnte ich nur eines probieren, alles andere war aus Fleisch und Fisch. Aber geduftet hat es wunderbar. Habe einen deutschen Teil mit Bauernfrühstück beigetragen und sie waren begeistert. Wie einfach man doch manchmal anderen eine Freude machen kann.
Leider sind Feuerwerke an Silvester nicht so selbstverständlich wie in Deutschland. Im Grunde gibt es die nur in den größeren Städten. Dafür sind wir einer anderen Tradition gefolgt - Trauben zu Mitternacht. Kurz vor Mitternacht hat sich jeder 12 Trauben bereitgelegt, dann ging es los, bei jedem Glockenschlag eine Traube in Mund los, man muss ganz schön schnell kauen und schlucken um im Takt zu bleiben und ja nicht lachen, sonst geht noch etwas verloren. Jede Traube steht für einen segenswunsch für das neue Jahr - Glück, Liebe, Erfolg, Gesundheit,....(leider konnte mir keiner alle zwölf Dinge nennen).
Danach haben wir eine Runde Activity gespielt, sehr lustig aus einem Mischmasch aus Katalan, Spanisch, Englisch, damit ich wenigstens ein bisschen etwas verstehe, immer mein Wörterbuch im Handy parat, das hat die anderen natürlich köstlichst amüsiert.
Ich habe mich vor allem den Zeichenaufgaben gewidmet, da musste ich nicht sprechen und konnte das Zeitlimit auch einhalten, ansonsten hätte mindestens das dreifach gebraucht.
Später ging es ab zum Tanzen, gute Stimmung, tolle Musik, es richtig Spaß gemacht. Um sieben Uhr früh waren wir zurück, ich habe dort übernachtet, noch voll aufgedreht und ausgelassen haben wir uns über das Klavier hergemacht und eine Runde um die Wette geklimpert.

Der Tag danach, mit sehr wenig Schlaf und einem mehr oder weniger gut bekommenen Frühstück sind wir zu einem Ausflug an den Strand von St. Feliu de Guixols aufgebrochen - ein schöner Spaziergang entlang den Klippen, die Nase in den Wind gehalten und mit den Füßen ins Meer hat den Kopf wieder klar werden lassen. Mit einem Kaffee in der Cafélounge eines Hotels haben wir es uns auf der Couch gemütlich gemacht und Siesta gehalten :D
Ein schöner Tag ging zu Ende und es blieb das Wochenende zur Erholung.



Heilig drei Könige (Reyes) ist ein wichtiger Tag in Spanien, wichtiger als Weihnachten. Er wird groß gefeiert mit Familienfesten, Geschenken und Umzüge durch die Stadt.



Nach dem das Jahr einen so guten Start hatte, änderten sich Dinge am 6. Januar plötzlich. Die eine Oma der Familie war schon längere Zeit krank und obwohl es ihr besser ging, ist sie nochmals zusammen gebrochen. Jetzt kann sie nicht mehr alleine wohnen, die Wartezeiten für ein Pflegeheim sind in Spanien enorm lange - mindestens 1 Jahr. Der einzige Platz wo sie aufgenommen werden kann ist hier im Haus. Eigentlich bräuchte die Familie nun besonders meine Unterstützung, doch ist nicht genügend Platz für alle da. Somit hieß es für von einem auf den anderen Tag - du musst leider gehen. Ein Schock für den Abend. Was tun? bis Samstag musste ich weg sein. Nach Hause? Das kam eigentlich noch nicht in Frage. Also setzte ich alle Hebel in Bewegung um irgendwelche Möglichkeiten zu schaffen noch hier bleiben zu können. Das Wochenende kann ich bei einem Freund bleiben, danach werde ich mich weiter mit Couchsurfing und Hostels durchschlagen. Ein paar Möglichkeiten für eine neue Beschäftigung oder eine neue AuPair-Stelle tuen sich schon auf und ich bin guter Dinge, dass ich wie geplant noch eine Weile in Spanien bleiben kann, wenn wahrscheinlich auch nicht hier in Girona.

Wenn der Winter nicht nach Spanien kommt, wird er eben geholt!
Schlittschuhlaufen :D

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