Dienstag, 2. Februar 2016
Gaudí und noch mehr katalonische Traditionen
Die erste Woche bei der neuen Familie verlief ganz entspannt. Ich war noch nicht zur Hilfe eingeplant, sondern durfte Asyl genießen, damit ich nicht im Hostel wohnen muss. Als Ausgleich habe ich hin und wieder ausgeholfen, hatte aber auch genügend Zeit noch andere schöne Dinge zu machen und zu lernen. Zum Lernen kommt immer mehr dazu, die nächste Klausur von meinem Studium steht bald an, mein Spanisch voran bringen mit immer wieder neuen Vokabeln und neuen Grammatikeinheiten. Noch eins oben drauf, habe ich noch einen Sprachkurs in katalan begonnen. Mit katalan ist hier vieles einfacher und durch die Ähnlichkeit zum Spanischen und Französischen dürfte es auch nicht ganz so schwer werden.

In der neuen Familie fühle ich mich sehr wohl, alles ist viel harmonischer, ausgeglichener und entspannter. So hat alles doch auch seine guten Seiten. Auch die zweite Woche geht noch sehr entspannt an, Carmen, die Mutter muss nur teilweise arbeiten. Das Baby, Elsa, ist total süß und hat sich wunderbar an mich gewöhnt und schläft gerne auf meinem Arm ein. Isolda, das andere Mädel liebt mich auch schon heiß und innig, mal mir Bilder und spielt am liebsten in meinem Zimmer, auch wenn ich gar nicht da bin. Sie hat schon gefragt ob ich jetzt für immer da bleibe ;-)

Letzten Freitag war ich wieder in Barcelona auf einem ausgedehnten Spaziergang, das Leben zu sehen und die Atmosphäre zu schnuppern. Das Ziel war dann der Park Güell, den sich Gaudí selbst geschaffen hat. Ebenso eigenwillig und exzentrisch ist er auch gestaltet. Neben den Touristen wird er auch von den Spaniern rege genutzt und es sind viele Jogger und Spaziergänger zu beobachten. Auf den Spuren Gaudís ist auf jeden Fall sehr interessant.



Am Samstag war ich in Girona zu einem traditionellen katalanischen Grillfest - Colcotada - eingeladen. Es ist schön, so auch immer wieder die Freunde von dort zu treffen.
Colcots sind eine Art Zwiebel, sie gleicht unseren Frühlingszwiebeln, sind nur wesentlich größer und dicker. Über dem Feuer werden sie gegrillt bis sie weich sind und die Haut schwarz ist.



Auch werden sie auf eine besondere Weise gegessen. Zuerst werden sie oben an den grünen Enden mit der ganzen Hand gepackt, mit der anderen greift man darunter und zieht die schwarze oberste Schicht nach unten weg. Dann wird das ganze durch eine rote pikante Sauce/Creme gezogen und mit dem Kopf im Nacken von oben komplett in den Mund gesteckt.
Was für eine Sauerei mit schwarzen schmierigen Händen, aber einer Menge Spaß und einem leckeren Essen.



Bei herrlichstem Wetter saßen wir den ganzen Tag im Grünen, spielten Fußball und hatten einen wunderbaren Tag!

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