Freitag, 14. Oktober 2016
Fes - die ersten Erkundungen (09.10.2016)
Aus Vorfreude und Spannung sind wir früh aufgewacht. Im gemütlichen Gemeinschaftsraum wurde das Frühstück serviert - dicke Maispfannkuchen, Brot, Marmelade und Butter. Sehr lecker vor allem die Butter, die hier ganz anders schmeckt.
Nach dem Frühstück wollten wir uns ein busschen die Stadt erklären lassen und fragten nach einer Karte, da in unserem Lonley Planet nur ein Ausschnitt zu sehen ist.
Der Hausherr brachte uns eine Karte - ausser der Stadtmauer und den Namen der Stadttore war darauf nichts zu erkennen. Durch vielemale kopieren waren die Straßen nicht mehr sichtbar. Auf Nachfrage wo wir sind und wo es langgeht hatten wir zumindest einen Anhaltspunkt - und den Eindruck, dass er keine Karte lesen kann. Das sollte uns noch öfters passieren in den folgenden Tagen.



Die Empfehlung im Reiseführer war, einfach mal rein ins Getümmel und treiben lassen in der Medina (Altstadt) und zwischen Suks (Märkte).
Ist ja nicht zu überseheb, dass wir nicht von hier kommen, dementsprechend kamen vor allem die Kinder und Jugendlichen auf uns zu, wollten verkaufen, als Guide arbeiten oder uns verschiedene Werkstätten zeigen. Erst waren wir noch geduldig, sagten freundlich auch zum fünften Mal nein. Aber umso mehr wurden wir gedrängt. Am besten ging es dann doch mit einem bestimmten Nein, danke und ignorieren.

Wir kamen an riesigen Türen und aufwendig gestaltete Mosaiken vorbei.





Ein wenig aus dem Getümmel draußen verändert sich das Stadtbild. Hier und da gibt es malerische grüne Gässchen



Und die Anzahl der Esel nimmt zu, wobei die zwischen Menschen und Autos überall zu finden sind. In den engen Gassen gar das einzige Transportmittel bzw. Lastenträger.



Am Stadtrand angekommen erstreckt sich ein riesiger Friedhof, dessen Grenzen nicht sichtbar sind. Die weißen Grabsteine leuchten in der Sonne.
Gleich daneben erstreckt sich der Slum. Unmengen von Menschen auf kleinstem Raum in zusammengeschusterten Behausungen aus Latten und Planen.



Die ersten Eindrücke waren überwältigend und wir machten uns auf den Weg zur Siesta (unser spanischer Rhythmus begleitet uns ;-) )

Mit neuer Energie starteten wir wieder Richtung Medina. Diesmal in die andere Richtung - unzählige kleine Läden mit traditionellen Lampen, Kleidung, Schals, Schmuck...die Farben, Gerüche und Szenerie ist unglaublich.
An einem Stand fanden wir super tolle Stoffe, Tücher, Decken aus hochwertigen Materialien von Schaf, Seide, Baumwolle, Kamel,...
Der Verkäufer erzählt uns freudig alles über die Materialien und Herstellung und beantwortet geduldig unsere Fragen. Die meisten Touristen fragen nur nach den Preisen und gehen wieder. Er bot uns an uns die Werkstatt zu zeigen. Wir nahmen gerne an und er führte uns durch ein paar verwinkelte Gassen. Im ersten Moment waren wir etwas verunsichert, so abgelegen, verlassen....aber wir folgten und kamen in eine bezaubernde kleine Werkstatt mit einem Handwebstuhl, angefangenen Stücken und prächtigen Stoffen.



Auf dem Weg zurück kamen wir an einem Lampenladen vorbei. Patricia hin und weg, bestaunte die Stücke und war verzauber vom magischen Licht. Für mich war es ein Paradies zum Fotografieren und Ausprobieren.



Ich war noch völlig in meinem Element, als Patricia schon mitten im Gespräch mit dem Besitzer war. Kamal - der Besitzer des Laden - freute sich über unser Interesse und unsere Neugier. Er lud uns ein uns zu ihm zu setzen und wir unterhielten uns lange. Er brachte Tee und brachte uns die gesamte marokkanische Gastfreundschaft entgegen. Es war sehr interessant, was er machte, studiert hatte, seine Interessen. Besonders für Patricia war es ein guter Start um Kontakte zu knüpfen und weitere Adresse für ihre Suche nach Materialien für Schmuck, den Sie herstellte, zu finden. Wir hatten sehr viel Spaß zusammen und tanzten sogar eine Runde Salsa :D

Wir verabschiedeten uns mit einer Verabredung für den nächsten Tag wo Kamal uns weitere Läden für Schmuck und Material zeigen will. Mit einem leckeren Abendessen beendeten wir den Abend glücklich, zufrieden und voller Eindrücke.

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