die Welt entdecken

Direkt vom Bahnhof nach meinem Valencia-Wochenende warteten schon meine zwei kleinen Deutschschülerinnen auf mich. Wir haben immer sehr viel Spaß und sie vermissen mich schon bevor ich weg bin.

Doch erst gab es noch eine andere spannende, interessante und lustige Woche. Ich begleitete einen Bildungsurlaub zum Thema wie es in Spanien mit Politik, Gesellschaft und sozialen Bewegungen weitergeht. Meine Aufgabe war es hauptsächlich zu übersetzen. Es gab viele Treffen und Besuche mit Parteien, Gewerkschaften, selbstverwaltete Kulturzentren und Organisationen, die meistens nur spanisch sprechen.
Trotz Vorbereitung auf die Themen und Vokabeln, es war gar nicht so einfach direkt zu übersetzen. Und vor allem war es anstrengend.
Wir starteten dann Sonntagabend mit einer Pinxostour durch Gotico zum zwanglosen Kennenlernen. Ein sehr interessanter Besuch war in der Stahlfabrik Comforsa - riesige Stahlöfen, Ambos, Pressen,...faszinierend, laut und dreckig ;-)


bei der Firmenbesichtigung

Wie ich dazu überhaupt kam? Eine Freundin aus Barcelona gibt Betriebsratschulungen und organisiert Bildungsreisen für den Gewerkschaftsbund, unter anderen diese in Barcelona.

Gleich am ersten Tag wurde einer Teilnehmerin der Rucksack geklaut. Trotz Ortskenntnis, die sich nicht nur auf den sichtbaren Bereich beschränkt, konnten wir leider nichts ausfindig machen. Aber ich wollte ja schon immer mal auf das Polizeirevier und eine Anzeige aufgeben ;-) Das läuft alles sehr nüchtern ab, Formular abholen, ausfüllen, abgeben, warten bis es abgetippt ist und unterschreiben. Die viel größere Arbeit war es die Teilnehmerin zu beruhigen, sie auf andere Gedanken zu bringen!

Am Abschiedsabend gab es erst noch einen Sektempfang auf der Dachterrasse und ein leckeres Essen in einem Fischrestaurant.

Am nächsten Morgen gab es noch die Auswertung, im Allgemeinen waren die Leute zufrieden. Nur zwei Bewertungsbögen waren bösartig ausgefüllt. Bei der Frage "Was hat Ihnen nicht so gut gefallen?" Stand "Die Teamerinnen" und die Kompetenzen wurden auf null eingestuft....!?!?!?!?

Es war eine spannende Woche mit interessanten Menschen und dem Jobangebot weiter bei den Bildungsurlauben zu unterstützen oder auch mal selbst welche zu organisieren. Dazu geht es aber erst nächstes Jahr im Januar weiter....puh, so lange im Voraus planen, passt gerade nicht so richtig zu meinem Lebenswandel, aber ich versuche es mal ;-)

Direkt im Anschluss war auch schon der erste Mai, auch hier Tag der Arbeit mit Demos usw.

So schade es ist immer ist, wenn ein Freund wegzieht, es hat doch etwas schönes - neue Ziele zum Verreisen und neues zu entdecken. Nachdem einer meiner ersten Bekanntschaften aus Barcelona wieder zurück nach Valencia ist, habe ich ihm nun einen Besuch abgestattet.
Valencia an sich kannte ich ja schon ein wenig, als ich mit der ersten AuPair-Familie über Weihnachten die Großeltern besucht hatte. Somit mussten wir ein kein klassisches Touriprogramm machen.
Leider hatte ich durch die Arbeit und meine privaten Nachhilfestunden nicht viel Zeit und der Besuch beschränkte sich von Samstag früh bis Sonntag Mittag - besser als nichts.
Der Bus ging um 7 Uhr früh und um elf war ich pünktlich da. Wir hatten ausgemacht, dass Guille mich am Bahnhof abholt, wie sich dann herausstellte, hatten wir ein Missverständnis in der Uhrzeit, er dachte, dass ich um elf Uhr abends ankomme ;-) Ein vielversprechender chaotischer Start!
Wir genossen den Tag bei Kaffee, Sonne, Strand, Meer und leckerer Paella.



Am Abend trafen wir einen Freund von ihm und sind durch 1,2,3,... Bars gezogen. Einiges an Wein später bin ich ins Bett gefallen.
Eigentlich wollten wir am nächsten Morgen mit dem Fahrrad durch die Stadt fahren, aber letztendlich waren wir zu müde und haben uns zu viel Zeit gelassen beim Kaffee. Kurz waren wir dann noch bei "ciudad de artes y ciencias" Leider war keine Zeit und auch zu schönes Wetter um die Museen von innen zu sehen. Das wird auf jeden Fall beim nächsten Besuch auf der Liste stehen. Die Gebäude sind aber auch so überwältigend und faszinierend.

Nach vier Wochen Deutschland hat mich Barcelona wieder. So schöne es (zum Teil) auch in Deutschland war, ich bin doch sehr froh wieder in meiner Stadt zu sein. Nicht nur ich, auch mein Umfeld hier hat sich sehr gefreut, dass ich wieder hier bin. Jetzt ist noch etwas Freizeitstress angesagt, bevor es dann Anfang Mai nach Conil (Andalusien) zu neuen Abenteuern geht.
Nochmal alle treffen, die Sonne ohne Arbeit genießen, tanzen, Frühstück auf der Dachterrasse genießen und alles was mir sonst noch so einfällt.
Ganz überraschend habe ich noch einen kleinen Job bekommen. In einer Sprachschule ist ein Deutschlehrer ausgefallen und jetzt helfe ich erstmal dort aus. Ein bisschen Extrageld, schadet doch nie. Meine Schüler sind ganz unterschiedlich, teilweise können sie viel Grammatik, aber sprechen nichts, andere haben keine Ahnung von Grammatik, aber reden wie ein Wasserfall. Meinen Lieblingsschüler sehe ich viermal die Woche und die Stunde vergeht wie im Flug, ohne, dass ich groß etwas machen muss. So einfach kann arbeiten sein!

Hier ein paar Endrücke aus den letzten Wochen/Monaten:

Obligatorisches Feierabendbier - oder hier auch schon ein paar Drinks weiter - nach der Samstagsschicht mit meinen beiden Lieblingskollegen/Jungs aus meiner Reihe




Brasilianischer Karneval, ein kleines Konzert, bei dem eine Freundin gesungen hat




Bei einem Leben, wie andere Urlaub machen, muss man doch auch mal Tourist spielen - klassisches Foto vor dem Elefanten im Park Ciutadella




Frühstück auf der Dachterrasse mit brasilianischem Tapioka

Wie erwartet wurde der Besuch in Tübingen recht anstrengend, aber wunderschön. Es war so toll alle wiederzusehen. Es war von allem etwas dabei, rumtollen auf dem Spielplatz mit Loja und Tom, schönes und interessantes mit Kathrin, ein gemütlicher und schöner Abend beim Pizzaessen, ein Besuch im Haus und Jonas, ein toller Nachmittag mit Nathalie, Kneipenabend im Bahnhof mit Miri und Frank, Anika, Anna und Anna ;-) Frühstück mit Valentine, Eisessen im alten botanischen Garten mit Johanna und ihrem Kleinen, Marokkoaustausch mit Andreas und Beate, Frühstück mit Zrinka,...So waren die Tage von Dienstag bis Freitag voll ausgefüllt.

Freitag ging es dann weiter nach Stuttgart. Dort habe ich mich mit Gabi getroffen. Und was für eine tolle Überraschung, endlich schwanger :D Ich freue mich unendlich für sie.

Und von Stuttgart nach Filderstadt, wo mich mein Brüderlein aufgesammelt und erwartet hat. Letzter Familienbesuch auf dieser Reise. Und nochmal habe ich mir Maultaschen gewünscht :D Alles mitnehmen, was ich vielleicht doch ab und zu vermisse.
Am Samstag haben wir uns dann mit Kathrin, Johannes, Loja und Tom im Bad Uracher Thermalbad getroffen. Die Kinder haben sich riesig gefreut so viele Quatschköpfe um sich zu haben und wollten gar nicht mehr gehen. Wir hatten viel Spaß und trotzdem gute Erholung.
Am Sonntag ging Steffens Trainingsplan für seinen Marathon weiter und ich habe ihn auf meine alte Laufstrecke im Weilerhau begleitet. Ich glaube es war mehr Training für mich als für ihn ;-) Die nächsten Tage hatte ich etwas Muskelkater ;-) Nach krank und Prüfungszeit war ich dann doch etwas außer Form.
Den Mittag haben wir dann mit einem Spaziergang am Bärensee und Bärenschlösschen ausklingen lassen, bevor ich mich auf den Weg nach Münster machen musste. Dort wartete die Schulung und Vorbereitungswoche für meinen Frosch-Job als Wanderguide.

Vielen Dank alle meine Tübinger, Albstädter und Stuttgarter für die schönen Tage, dass ihr euch Zeit für mich genommen habt!
Abrazo y Besito auch an Steffen und Vanessa!

Am 7.3. habe ich mich mal wieder auf den Weg nach Deutschland gemacht. Um vier Uhr morgens musste ich schon das Haus verlassen. Der Flieger ging zwar erst um sieben, aber wenn man auf dem günstigsten Weg um diese Uhrzeit zum Flughafen kommen möchte muss man ein wenig mehr Zeit einplanen.
Am Flughafen angekommen war erstmal eine riesige Schlange an der Gepäckaufgabe. Da habe ich mich doch gleich wieder gefragt, warum ich nicht nur mit Handgepäck unterwegs war. Mein Sportzeug, das ich für die Vorbereitungswoche auf meine Arbeit als Wanderführer bracuhe, hätte ich auch so irgendwie anders unterbekommen und die Mitbringsel hätte ich auch schicken können ;-)

Nach einem turbulenten Flug - ich glaube ich war die einzige, die sich über das Rütteln und der Faszination fliegen gefreut hat! - war ich um 9Uhr sicher in München gelandet und wurde schon von Mama erwartet und zwei Verwöhnetage begannen. Damit ich meine neue Wahlheimat nicht ganz so vermissen, haben wir am Abend zusammen mit Freunden einen Tapasabend mit leckerem Wein gemacht.

Am Donnerstag ging es dann zurück nach München, erst meine Semesterklausur schreiben, die dann doch besser lief als gedacht. mal schauen, was da in sechs Wochen rauskommt.
Danach konnte ich noch zwei schöne Tage in München verbringen, mit meinem früheren Mitbewohner aus Tübingen und einer Kolleging und Freundin aus meiner Diplomzeit an der Tübinger Klinik.

Am Samstag ging es weiter nach Heilbronn, wo mich mein (älteres) Bruderherzchen, meine Lieblingsschwägerin (bislang habe ich auch nur eine ;-) ) und mein süßer Neffe erwartet haben. Wir haben zwei entspannte und schöne Tage mit viel frischer Luft verbracht.



Montag ging es weiter zu meinem Schwesterlein und meinem Liebligsschwager in spe nach Tuttlingen, wo ich gleich ihr neues Heim bewundern konnte. man sieht schon fast die Kinder durchs Haus flitzen ;-)

Nun bin ich in Tübingen angekommen und freue mich meine lieben, guten und teils langjährigen Freunde wiederzusehen.

Vielen Dank allen, die mir bis jetzt einen so schönen Aufenthalt bereitet haben!

Noch eineinhalb Wochen Deutschland warten auf mich!

In Spanien gibt es grundsätzlich auch Carnaval, jedoch mehr im Süden bei den feurigen Südspaniern. In Catalunya fällt er eher mager aus.
Dafür ist die brasilianische Community stark vertreten und versucht engagiert ein bisschen Rio nach Barcelona zu holen. Laut den Brasilianern scheint Barcelona das Rio von Europa in Kleinformat sein.
So haben sich dann letzte Woche die brasilianischen SambatänzerInnen in ihren knappen Kostümchen, lauter Musik und Feierstimmung durch die Straßen geschlängelt und die Nacht zum Tage gemacht.

Die Pläne für die nächste Zeit haben sich gefestigt.
Nach drei Wochen Deutschland habe ich noch den April um Barcelona zu genießen. Der Sommer hält langsam Einzug und der Strand ruft.
Am 4.5. geht es dann für 5 Monate nach Conil bei Cádiz in Andalucía.



Nachdem ich am Donnerstag mrine Klausur hinter mich gebracht habe genieße ich jetzt meine Deutschlandrundreise. Gerade gingen zwei schöne Tage in München zu Ende. Habe dort meinen früheren Mitewohner aus Tübingen besucht und nach vielen Jahren eine Kollegin aus meiner Diplomzeit wiedergetroffen.
Nächster Stop Heilbronn bei Boris, Lisa und Klein-Henry.

Nach 8 Monaten in einem Call Center, Tag ein Tag aus am Telefon - "zara.com, guten Tag, sie sprechen mit Nadine, was kann ich für sie tun?" - die immer gleichen copy and paste Emails, lehrreichen, anstrengenden, nervigen und lustigen Stunden, ist erst mal genug.
Am 04. März ist mein (vorerst) letzter Arbeitstag.
Am Anfang war es eine interessante Zeit, zu sehen wie ein Call Center funktioniert, die Abläufe, was passiert wirklich im Hintergrund. Es war immer eine sehr lustige Zeit mit meinen tollen Kollegen und Kolleginnen. Ein paar sind zu guten Freunden geworden, die ich nicht mehr missen möchte in meinem Leben. Alle waren aber ein Segen als Ausgleich zu den Kundenkontakten - mal um uns lustig zu machen über teileise enorme Dummheit, manchmal um einen schönen oder lustigen Moment zu teilen und manchmal, ganz wichtig, um Ärger, Druck und Frustration abzulassen. Ohne ein tolles Kollegium ist diese Art von Job nicht auszuhalten.
Meine Theorie: Umso beschissener der Job, desto besser ist das Verhältnis unter den Kollegen.
Diese Arbeit hat es mir ermöglicht dort zu leben, wo ich wollte - Barcelona, meine neue Heimat, eine Stadt, die ich im Moment nicht eintauschen möchte.
Und sie hat mich von meiner Telefonangst befreit 😂
Doch jetzt gibt es neue Pläne.
Im März geht es für drei Wochen nach Deutschland. Klausur schreiben, meine Familie besuchen, Freunde treffen und eine Fortbildung zur Erlebnispädagogik und zum Wanderguide.
Danach erstmal zurück nach Barcelona, enteeder nochmal kurz in den Call Center oder in einem Hotel an der Reception arbeiten.
Je nach dem ob sich noch direkt ein Wanderguidejob ergibt, noch eine Zeit Wwoofing in einer Kommune und Yogazentrum.
Auf jeden Fall September bis November Wanderguide auf Mallorca. Der Job ist schon sicher und unterschrieben.
Mein Zimmer ist schon gekündigt und Geld gespart für die Zeit in der ich nicht da bin.
Später suche ich mir mit Patrica eine Wohnung. Da wir beide gerne Reisen haben wir das Verständnis füreinander die Zimmer unterzuvermieten wenn wir nicht da sind. Und die Sicherheit, der andere passt schon auf.
Meine Basis bleibt Barcelona und meine Wege gehen ringsherum!

Letzes Wochenende hatte ich mal wieder / schon wieder Besuch. Es ist toll, dass so viele liebe Menschen den Weg zu mir finden und ich Ihnen ein Teil von meiner Stadt und meines neuen Lebens zeigen kann.
Meinen letzen Besuch hatte ich schon seit 5 Jahren nicht mehr gesehen. Zwischendurch war der Kontakt völlig abgebrochen und seit einem Jahr wiederbelebt.
Erst hatte ich Bedenken, wie es wohl wird sich nach so langer Zeit wieder zu sehen. Wir entwickeln uns alle weiter und es bleibt offen, ob man sich noch versteht.
Aber es war ab dem ersten Moment wunderbar, als ob es nie eine Pause gegeben hätte.
Ich (ich hoffe er auch) habe die Zeit sehr genossen. Ganz gemütlich und ohne stressiges Touriprogramm haben wir das Wochenende verbracht. Selbst die Dinge, die ich überlegt hatte zu machen, Dinge, die ich sowieso machen würde oder noch nicht gemacht hatte, haben nicht hingehauen oder nicht stattgefunden.
Gerne hätte ich mal die Fontain Magica gesehen - Wasser- und Lichtspiele am Placa Espanya vor dem Schloss Monjuic. Leider ist der Brunnen gerade in Wartung und wir sind ganz umsonst hingefahren.
Dafür war im Parc Ciutadella endlich der Brunnen fertiggestellt und wieder in Betrieb. Etwas auch für mich.



Interesant auch eine Ausstellung im CCCB "Arcitectura i Sexualitat"

Ein aufregendes, spannendes und vielfältiges Jahr geht zu Ende. Es gab so viel Neues, so viele Änderungen, das eine Jahr erscheint sehr viel länger. Ein Jahr und einen Monat bin ich nun in meiner neuen Wahlheimat.
Die letzen Tage waren sentimental und emotional mit meinem persönlichen Rückblick auf das Jahr, auf die Geschehnisse, Abschiede und Neuentdeckungen.
Unter dem Strich bin ich zufrieden mit dem Jahr und den Entwicklungen, ich fühle mich wohl und freue mich auf das nächste Jahr, darauf was es bringen wird und wie sich mein Weg entwickelt.

Ich wünsche allen meinen treuen Lesern ein wunderbares neues Jahr mit vielen schönen Momenten, positiver Energie, Gesundheit und Liebe.